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Reeperbahn

„Deutschlands sündigste Meile“, die Reeperbahn beheimatet viele Restaurants, Bars, Discotheken, Theater und Nachtclubs und bietet viel Sehenswertes. Über 930 Meter erstreckt sich die Reeperbahn im Stadtteil St. Pauli und zieht jährlich über 30 Millionen Besucher an. 

 

Früher hieß die Reeperbahn „Altonaer Allee“ und verdankt den Reepschlägern ihren heutigen Namen. Im Jahre 1820 bis 1930 arbeiteten die Reepschläger auf der Reeperbahn und stellten 300 m lange Seile und Schiffstaue her. Die unmittelbare Nähe zum Hamburger Hafen spielte dabei eine wichtige Rolle.

 

Bereits im 17. Jahrhundert entwickelte sich die Gegend zu einem Amüsierviertel, als ein Jahrmarkt durch die Region zog. Später wurde der Hamburger Berg, heute auch bekannt als St. Pauli, zu einem beliebten Ausflugsziel für Hamburger. Mit der fortschreitenden Industrialisierung wurde der Bedarf an Reepschlägern immer geringer. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Reeperbahn dann neben dem Vergnügungsviertel auch zu einem Rotlichtviertel. 

 

Am Spielbudenplatz, der sich von den Tanzenden Türmen bis zur Davidwache erstreckt, befinden sich unter anderem das älteste Wachsfigurenkabinett Deutschlands – das Panoptikum sowie einige Theaterhäuser wie das Schmitz Tivoli, das Schmidt Theater, das Operettenhaus und das St. Pauli Theater.

Südlich der Reeperbahn verläuft ihre berühmte Parallelstraße – die Herbertstraße. Man erkennt sie an den errichteten Barrikaden, um die „leichten Mädchen“ vor Blicken zu schützen. Seit ihrer Erbauung im 19. Jahrhundert ist die Herbertstraße vor allem für „käufliche Liebe“ bekannt und bietet einen Arbeitsplatz für über 200 Frauen. Der Zutritt zur Herbertstraße ist nur für Männer gestattet, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.

 

Ein weiterer Hotspot auf und um die Reeperbahn ist der „Hans-Albers-Platz“, auf dem sich weitere Bars, Kneipen und Discotheken befinden. Der berühmte Film-, Theaterschauspieler und Sänger Hans Albers, der im vorigen Jahrhundert große Erfolge erzielt hatte, gab dem Hans-Albers-Platz seinen heutigen Namen. Seine bekanntesten Filme sind „Große Freiheit Nr. 7“, „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ sowie „Das Herz von St. Pauli“. Im Jahre 1964, vier Jahre nachdem der bekannte Schauspieler verstorben war, wurde der Wilhelmsplatz in Hans-Albers-Platz umbenannt, der manchmal auch als „Kleiner Kiez“ bezeichnet wird. Seit 1986 steht auf dem Platz eine rund 3 Meter hohe, bronzene Statue von Hans Albers.

 

Heutzutage ist die „Große Freiheit“ eines der am meisten besuchten Highlights des Stadtviertels neben dem Hans-Albers-Platz und dem Hamburger Berg. Doch erst im 20. Jahrhundert, in den vierziger Jahren, entstand der Mythos der Großen Freiheit als farbenfrohe Unterhaltungsmeile. Atemberaubende Unterhaltungsshows konnte man in den Nachtclubs bewundern – die Hauptdarsteller traten meistens leicht bekleidet auf. Die Seitenstraße der Reeperbahn erhielt ihren Charakter vor allem durch den Rock’n’Roll, begleitet von expressiven Tanzdarbietungen. 

 

Im Jahr 1960 kamen Musiker aus Liverpool nach Hamburg, um im Indra, Kaiserkeller und Star Club aufzutreten. Diese Gruppe war niemand anderes als die Beatles. Ein Gedenkstein erinnert in einem Hinterhof an ihren Aufenthalt, der die Kiez-Touren noch immer anzieht. Seit 2008 werden die Besucher, mit dem aufwendig gestalteten Beatles-Platz in Form einer überdimensionalen Schallplatte, in die Große Freiheit geführt. Der kreisrunde Platz mit knapp 30 Meter Durchmesser wird durch lebensgroße metallene Silhouetten der einst 5-köpfigen Band geschmückt. 

 

Die Reeperbahn mit ihren kleinen Seitenstraßen ist ein Ort voller Geheimnisse und Unterhaltung, der für jeden Besucher eine Erfahrung bietet. Mit jedem Schritt, den man durch die Straßen macht, eröffnet sich ein neues Abenteuer, dem man sich hingeben kann. Es ist einfach ein unvergessliches Erlebnis für diejenigen, die sich aufmachen, um den Charme der Reeperbahn zu entdecken. Also worauf wartest du? Plan deinen nächsten Besuch auf der Reeperbahn und erlebe selbst, was die Stadt Hamburg zu bieten hat!